Julia – Die, die Tiefe sucht

Julia ist 34. Sie lebt in einer kleinen Altbauwohnung mit knarrenden Dielen und Pflanzen, die mehr Namen haben als manche ihrer Nachbarn. Ihr Zuhause ist leise. Nicht still – aber achtsam.

Sie arbeitet als Coachin – spezialisiert auf Übergänge: neue Lebensphasen, Veränderungen, Neuorientierung. Vielleicht, weil sie selbst so viele davon kennt. Die Trennung vor einem Jahr. Der Umzug allein in eine neue Stadt. Der lange Weg, sich selbst nicht nur zu finden, sondern zu mögen.

Pinterest ist für Julia kein Ort zum Konsumieren. Es ist ihr digitales Notizbuch. Dort sammelt sie Zitate, Farbkombinationen, Fotos von Händen, die Tassen halten oder Schmuck tragen. Dinge, die sie berühren – still und ohne Effekthascherei.

Sie trägt selten etwas, das „einfach nur hübsch“ ist. Alles hat bei ihr eine Bedeutung: Das Armband mit der Gravur „mutig sein“. Der Ring mit der eingravierten Welle – ein Symbol fürs Durchhalten. Ihre Kette mit dem kleinen Kreis – „weil alles zurückkommt, was zu mir gehört“, sagt sie.

Julia liebt es, kleine Rituale zu schaffen: Einen Tee am Fenster. Eine Karte an eine Freundin. Einen selbst geschriebenen Satz in ein Paket, das sie bestellt. Sie kauft nicht impulsiv, aber wenn sie etwas fühlt, zögert sie nicht.

Sie ist kreativ, aber nicht laut. Emotional, aber nicht naiv. Stark – nicht, weil sie nie fällt, sondern weil sie weiß, wie man wieder aufsteht.

Und wenn sie Schmuck verschenkt, dann nie ohne Worte. Sondern mit einem Zettel, auf dem steht:
„Für dich. Als Erinnerung, dass du schon alles in dir trägst.“

 

Bis bald,
Deine Sarah

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